Was geschieht mit öffentlichem Raum, der seiner vorgegebenen Funktion enthoben
wird? Was ist eine Bushaltestelle an einem Ort, an dem kein Bus fährt? Geht es
nach Ina Weber, dann wird daraus ein Treffpunkt für Jugendliche, ein Aufenthaltsort
zum Verweilen, Reden, Abhängen, Tanzen und Warten – warten auf irgendetwas.
Ihr
Wartehäuschen
steht direkt am Rand der stark frequentierten Stepgesstraße,
‚gepimpt‘ mit Neonröhren, Diskolicht, farbigen Innenwänden und Spiegeln. Diese
Haltestelle ist nicht dem eilenden, gestressten Verkehrsteilnehmer zugedacht, der
von einem Punkt zum anderen hetzt. Ein ‚Graffiti‘ auf der äußeren Seitenwand verweist auf Müßiggang: „Watching Paint Dry“ – „Farbe beim Trocknen zusehen“ bedeutet so viel, wie sich langweilen. Der Spruch bekommt eine andere Konnotation,
schaut man sich den Schriftzug aus der Nähe an, denn es handelt sich dabei nicht
um ein schnell dahin gesprühtes Graffiti, sondern um ein in mühevoller Kleinarbeit
zusammengesetztes Mosaik.
Mit der Positionierung ihrer Arbeit sucht Ina Weber die direkte Nähe zum Jugendzentrum STEP und stellt sie damit denjenigen zur Verfügung, die sonst im Stadtraum keinen Ort haben. Es ist jetzt an ihnen diesen Raum zu gestalten und für sich
einzunehmen.
- Irina Weischedel -
►Phase 1
►Phase 2.1
►Neue Nachbarschaften - Kunst für den Sonnenhausplatz
►Phase 3
►Von den Strömen der Stad
►Museum Abteiberg