Seit 1999 steht die Umschreibung spezifischer Raumtypen, ihrer heterogenen Qualitäten, Umgebungen und wechselseitigen Beziehungen im Zentrum verschiedener Arbeiten und Projekte.
Verbunden sind die ausgewählten Raumtypen durch die markante Heterogenität ihrer Eigenschaften, durch ihre Fähigkeit, verschiedene, teils wiedersprüchliche Qualitäten an einem Ort zu versammeln, zu überschneiden und zu formulieren.
Heterogene Räume bedeuten gleichzeitig heterogene Strategien: Stadtraum,Sprachraum, Bibliothek, Kino, Garten...die Umschreibung dieser vielfältigen Verhältnisse, Sympathien, Ähnlichkeiten, Differenzen und Nachbarschaftsbeziehungen ist nicht innerhalb einer klassischen, linearen Werkstrategie zu leisten. Die Arbeiten und Projekte versuchen deshalb weniger eine individuelle Strategie zu verfolgen als vielmehr ihre Vorgehensweise direkt durch die spezifischen Ansprüche der jeweiligen Räume bestimmen zu lassen, wodurch sich eine formal heterogene, teilweise volkommen unterschiedliche Vorgehens- und Äusserungsweise entwickelt hat.
So scheint im kinematografischen Raum als Referenz an die Erzählung eine klassische Bildproduktion federführend, während sich die Bibliothek als modellhafter Sprachraum entwirft und sich zwischen bürgerlichem Möbelstück und Architekturmodell eine ambivalente Position sucht.
Beispielhaft zeigt der Stadtraum (als nach aussen gewandter, struktureller, öffentlicher Raum) ganz andere Qualitäten und Ansprüche als die Bibliothek oder das Kino (als nach innen gewandte, diskursive, exklusive Räume): er nimmt alle spezifischen Diskurse in sich auf und ist wesentlich politischer Raum und Ort, an dem sich innerhalb der Gesellschaft diese Diskurse kreuzen und austauschen. Diese Qualität unterstützt und produziert das Projekt "stadtraum.org" (mit Andrea Knobloch) anhand des Themas "Kunst und Öffentlichkeit" als politischer und diskursiver Ort der Diskussion und des konkreten, gesellschaftspolitischen Engagements.
Der Garten wiederum bildet eine Art universales, luxuriöses Paradigma heterotoper Qualitäten: in der Person des Gärtners ist die Intention hier, lediglich diesen heterogenen Raum zu umschreiben, zu öffnen und verfügbar zu machen. Die unvertrauten Nachbarschaften von Enklave und Urbanismus, Kunst und Vegetation, Diskussion und Anschauung generieren von einfachen Bildern über Diskurse alles bis zum einfachen Genuss. Der Garten entwirft sich selbst als selbstregulierte Mikrozelle innerhalb des überregulierten Stadtkörpers.
Die Tätigkeiten, die im Zusammenhang mit den spezifischen Räumen teilweise ausgeübt werden (z.Bsp. als Gärtner) sind zwangsläufig von den Umständen generiert, die dem spezifischen Raum entspringen. Sie sind keinesfalls gespielt oder performativ sondern einfach und pragmatisch ausgeführt und generieren sich nicht selbst wieder als Kunstprodukt.