Eine Kreuzung, ein Platz oder doch nur ein Parkhausdeck? Um Jakob Koldings
mehrteilige Arbeit fassen zu können, ist zunächst ein genauer Blick auf die städtebauliche Situation des Ortes zu werfen, an dem Abteistraße, Spatzenberg und
Krichelstraße sich kreuzen. Unvermittelt treffen sich klassizistisches Bürgerhaus,
Tiefgarage, postmodernes Museum, ein ebensolches Gymnasium und ein Wohn-
Geschäftskomplex mit brutalistisch anmutendem Parkdeck. Auf die ungeklärte
Straßensituation nimmt hier schon Thomas Rentmeister mit seinem blauen Autobahnschild ironisch Bezug – die Arbeit
Museum
wurde im Rahmen der Euroga
2002+ aufgestellt. Spielerisch fasst Jakob Kolding den Platz, ohne ihn zu vereinheitlichen, mit seinen schwarz-weißen, meist lebensgroßen, konturgeschnittenen
Figuren. SIE sind alles andere als zufällig aufeinander getroffen: präzise auf ihre
Umgebung abgestimmt, definieren, nutzen und deuten sie den Raum. Die Arbeit
ist ein positiver künstlerischer Kommentar, der Chancen aufzeigt und allgemeine
Fragen zum Stadtraum aufwirft: Wie sehr hängt die Nutzung öffentlicher Räume
von ihrer Gestaltung ab? Wie verändert sich städtischer Lebensraum durch die Art
seiner Nutzung? Lässt sich öffentlicher Raum individuell definieren, ohne gleichzeitig eine allgemeingültige Nutzung für andere vorzugeben?
- Irina Weischedel -
►Phase 1
►Phase 2.1
►Neue Nachbarschaften - Kunst für den Sonnenhausplatz
►Phase 3
►Von den Strömen der Stad
►Museum Abteiberg