Der gepflegte Skulpturengarten mit seinen zahlreichen künstlerischen Arbeiten
wirkt für einen öffentlichen wie naturnahen Ort teilweise überformt. Als Park eines Museums scheint er zudem mehr den musealisierenden und akkumulierenden
Elementen kultureller Räume zugetan als den vitalen, fluktuierenden Formen eines
städtischen Lebensraums.
Im Zuge des Gedankens der Ausstellung, den Skulpturengarten wieder stärker als
städtischen Lebensraum zu etablieren, bricht die Arbeit von Meg Cranston auf, die
Brücke zwischen beiden Ansprüchen zu bauen. Ihre sehr wohl künstlerische Arbeit
Pile of Dirt (water available), die lediglich aus einem großen Hügel Dreck und Erde
besteht, ist Provokation und Angebot, den Park wieder wortwörtlich als Spielwiese
der Stadtgesellschaft zu besetzen. Der Hügel lädt gerade junge Parkbesucher zum
unverhohlenen Spiel mit dem ein, was sonst als Schmutz verpönt ist, aber gerade
auch Künstlern als Ausgangsmaterial und Inspirationsquelle dient.
Auch wenn das unprätentiöse, belebende Spiel im Vordergrund steht, forciert
Cranston doch den Aspekt des Gestaltens durch die Zugaben von Wasser, das die
Erde formbar und den Dreck noch dreckiger macht. Ohne so weit gehen zu wollen,
in diesem Sinne eine Affinität zwischen der Arbeit und der Land Art zu behaupten,
unterstreicht sie damit doch ihren skulpturalen und landschaftlichen Charakter. In
ihrer offenen Struktur, die weiterhin und endlos ihre Form und Aktualisierung in der
permanenten Umgestaltung durch Kinder- und Besucherhände sucht, kommentiert
sie dabei subtil die sie umgebenden Plastiken der monolithischen Ära, die gerade durch ihre dauerhaft festen und abgeschlossenen Formen und Statements ihre
Musealisierung suchen.
- Markus Ambach -
►Phase 1
►Phase 2.1
►Neue Nachbarschaften - Kunst für den Sonnenhausplatz
►Phase 3
►Von den Strömen der Stad
►Museum Abteiberg